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Apples Herausforderungen im 2018

2017 machte etwas glasklar: Apple hat mit vier Plattformen, diversen Computer-, Smartphone-, Tablet-, Settop-Box- und Smartwatch-Modellen, hunderten Retail-Stores, vielen Zubehör-Artikeln und komplexen Internet-Diensten allerhand zu tun. Da nützt es auch nichts, dass aus dem einstigen Underdog-Unternehmen ein wirtschaftlicher Gigant mit unbegrenzt scheinenden Ressourcen geworden ist. Auch das riesige Apple von heute ist derzeit offensichtlich überfordert mit seinem über die letzten Jahre aufgebauten Produkte-Katalog.

Stefan Rechsteiner

Software-Qualität

Im vergangenen Jahr, vor allem in dessen letzten Wochen, gab es für Apple einige negative Schlagzeilen. Zu Reden gab etwas, für das Apple lange sinnbildlich stand: die Software-Qualität. Die iPhone-Company muss diese eine Sache im neuen Jahr vor alles andere stellen.

«It just works» war einst ein Synonym für den Mac-Hersteller – gravierende Fehler und Probleme in iOS, macOS und Co. sorgten jüngst aber für allerlei blanke Nerven bei den Nutzern.

Der frühere Glanz um Apples hochgelobte Qualität scheint langsam zu verblassen. Der Mac-Hersteller muss unbedingt wieder verstärkt an der Zuverlässigkeit und auch an der vom Unternehmen immer so gerühmten Sicherheit seiner Produkte arbeiten.

In den in diesem Jahr anstehenden OS-Updates muss Apple nicht primär grosse neue Endnutzer-Funktionen, sondern eben diese Punkte in den Fokus rücken.

Produkte aktuell halten (… also den Mac)

Gleichzeitig muss Apple endlich seine ganze Produkte-Palette in den Griff bekommen. In den letzten Jahren lagen ganz klar die iOS-Geräte im Fokus des Unternehmens. Auch die neuen Plattformen um Apple TV und Apple Watch genossen reichlich Aufmerksamkeit. Alle sie erhielten stets umfangreiche Updates und sind am Puls der Zeit. Jüngst arg vernachlässigt wurde hingegen der Mac. Die Computer sind ein nicht zu unterschätzendes Standbein von Apple, auch wenn sie in der Endabrechnung nur noch für knapp 12 Prozent des gesamten Unternehmens-Umsatzes verantwortlich sind. Dass Apple aber einzelne Mac-Modelle über Jahre(!) hinweg nicht aktualisiert und dem Kunden somit – für teures Geld – alte Hardware verkauft, ist im höchsten Masse bedenklich.

Während die Notebooks des Unternehmens relativ oft aktualisiert werden, sieht es bei den restlichen Mac-Modellen eher düster aus. Im Frühling und Sommer 2017 hat Apple immerhin sowohl den Mac Pro als auch das MacBook Air aktualisiert. Auf dem Papier. Die Aktualisierungen sind tatsächlich aber dermassen klein und unbedeutend ausgefallen, dass man sie eigentlich nicht als Geräte-Update im eigentlichen Sinne bezeichnen kann. Der Mac Pro – der Profi-Bolide und eigentlich ja das Aushängeschild der Mac-Plattform – wurde seit seiner Einführung im Dezember 2013, also vor bald 1500 Tagen(!), nicht mehr richtig aktualisiert. Das sind fünf Jahre ohne neue Hardware. Das MacBook Air wurde seit März 2015, vor über 1000 Tagen, nicht mehr wirklich aktualisiert. Das Air aber wird trotz drei Jahre alter Technik nach wie vor für über 1000 Schweizer Franken verkauft. Und auch beim MacBook Pro hält Apple mit dem Nicht-Touch-Bar-15-Zöller ein die modernen MBPs ergänzendes Modell im Sortiment, welches schon seit Mai 2015 verkauft wird und über entsprechend veraltete Hardware verfügt – für über 2000 Franken. Der Mac mini teilt ein ähnliches Schicksal. Zwar ist der Mini-Computer relativ günstig zu erwerben, ist aber seit Oktober 2014 unverändert im Handel. Für je nach Konfiguration 550 bis 2200 Franken kauft man hier also knapp 1200 Tage bzw. über 3 Jahre alte Hardware.

Apple täte gut daran, 2018 sein Mac-Portfolio durchs Band auf einen aktuellen Stand zu bringen.

Ebenso sollte Apple die Uralt-Modelle aus dem Sortiment streichen. Diese Geräte sind einzig aufgrund ihres «günstigen» Einstiegspreises oder noch vorhandenen älteren Technologien/Anschlüssen noch im Sortiment. Unwissende Kunden kaufen hier für teures Geld alte Hardware.

Das MacBook Air (wenn auch der wohl beste Mac der letzten 10 Jahre) ist längst überholt und vom neuen 12-Zoll MacBook abgelöst. Aus dem Sortiment damit!

Das das Sortiment erweiternde 15-Zoll MacBook Pro von 2015. Aus dem Sortiment damit!

Apple sollte bei seinem Mac-Lineup endlich alte Zöpfe abschneiden – darin ist das Unternehmen sonst doch so gut.

Immerhin: Kurz vor Jahresende ist mit dem iMac Pro auch ein neues Profi-Modell eingeführt worden. Einen komplett neuen Mac Pro mit einem modularen Design hat das Unternehmen vergangenes Jahr für heuer angekündigt. Auch für einen neuen Mac mini gab es ähnliche Hinweise – wenn auch nicht derart konkrete. Und dass Apple im Verlaufe dieses Jahres auch wieder eigene externe Displays anbieten möchte, macht ebenfalls Hoffnung. Hoffnung auf ein Update-Feuerwerk für die Mac-Plattform.

Die Möglichkeit besteht also, dass 2018 ein grosses Mac-Jahr werden könnte. Ob Apple liefert?

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