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Apples Eroberung der Wohnzimmer
Ein grosser Traum
Im Vorfeld der Macworld San Francisco tauchen immer wieder interessante Gerüchte über zukünftige Apple-Produkte auf. Manche Gerüchte bewahrheiten sich, andere hingegen (noch) nicht. Das interessantes Gerücht in diesem Jahr ist meiner Meinung nach die mutmassliche Einführung grosser Apple-Displays mit Bildschirmdiagonalen von über 40 Zoll. Dass sich Apple mit 30 Zoll nicht zufrieden gibt, kann man sicher nachvollziehen. Doch wenn man sich überlegt, wie gross nur schon das 30-Zoll-Cinema Display ist, muss man sich die Frage stellen, wer mit einem 42-Zoll-Monstrum arbeiten soll.
Verschiedene Gerüchte besagen, Apple plane die Einführung grosser Bildschirme mit Diagonalen von 42 Zoll und mehr. Auf der einen Seite scheint logisch, dass Apple nicht bei 30 Zoll (dem momentan grössten Cinema Display) die Hände in den Schoss legen will, sondern noch grössere Displays plant. Wer schon einmal vor einem 30 Zoll-Display gestanden hat, hat sicher auch festgestellt, dass mit dieser Baugrösse wohl die obere Grenze für «herkömmliche» Computer-Displays erreicht worden ist. Noch grössere Displays machen für den Arbeitseinsatz in einem normalen Büro keinen Sinn mehr. Entspringen also diese Gerüchte der Fantasie einiger Gerüchteseiten? Die Antwort werden wir am Dienstag oder zumindest im Verlaufe der nächsten Wochen und Monate erfahren. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass Apple tatsächlich grosse Displays produzieren wird.
Schon seit einigen Jahren wird vorhergesagt, dass dereinst in den Wohnzimmern der Welt nicht mehr eine ganze Reihe von Unterhaltungselektronik-Geräten stehen wird, sondern nur noch ein Computer, der alle Funktionen dieser Geräte übernimmt und darüber hinaus das Surfen im Web, das E-Mail-Schreiben und andere Tätigkeiten, die man sonst an einem «normalen Computer erledigt, ermöglicht. Die Technologie für einen solchen Computer ist längst marktreif und einige Computer-Hersteller bieten denn auch seit geraumer Zeit so genannte «Media Center PCs» an. Trotzdem kann von einem Eroberungsfeldzug der Wohnzimmer durch die PCs nicht die Rede sein.
Die Grund dafür ist schnell gefunden: Die Media Center PCs unterscheiden sich nicht wirklich von normalen PCs. Sie sind gross, laut und hässlich. Ein Wohnzimmer-PC müsste klein, leise und schön sein. Solche Computer gib es, z. B. der Mac mini, doch reicht deren Rechenleistung meist (aufgrund der geringen Grösse) nicht aus, um typische Multimedia-Aufgaben wie das Abspielen von HD-Material sauber zu ermöglichen. (Zum iMac G5 später mehr.)
Andererseits sind Geräte, die eigentlich der Unterhaltungselektronik zuzurechnen sind, wie z. B. DVD-Rekorder, längst ausgewachsene Computer; ihnen fehlen allerdings die Software (und die Hardware-Schnittstellen, um Aufgaben wie das E-Mail-Schreiben oder das Surfen im Internet zu ermöglichen. Obwohl es einige Unternehmen gibt (Sony, Toshiba, Sharp, etc), die sowohl Computer als auch UE-Geräte bauen, hat bis jetzt niemand wirklich versucht, die beiden Welten zu verschmelzen.
Viele sehen zukünftige Mac minis als den Versuch Apples, das Wohnzimmer zu erobern. Ich persönlich bin jedoch sehr skeptisch. Die Gründe dafür habe ich in einem früheren Kommentar bereits erörtert. Andere wiederum glauben, der aktuelle iMac mit Fernbedienung und FrontRow sei der erste Schritt zum Wohnzimmer-PC von Apple. Ich persönliche glaube, dass es sich dabei wohl um eine Art Prototyp handelt, doch wird auch der iMac in seiner heutigen Form nicht zum Wohnzimmer-Computer mutieren, dazu ist sein Display einfach zu klein. Zudem ist der Funktionsumfang von FrontRow zu gering. FrontRow eignet sich perfekt für den iMac, nicht aber für den Wohnzimmer PCs. Wer im Wohnzimmer Musik hören will oder Fotos anschauen will, möchte nicht zu erst in iTunes, bzw. iPhoto die nötigen Playlists erstellen müssen. Das Erstellen von Playlists muss direkt in FrontRow möglich sein. Zudem verfügt FrontRow über keine Möglichkeit, TV-Programme zu sehen und aufzunehmen. Apples Begründung dafür: Man glaube nicht, dass die Leute auf ihren Computern fernsehen wollen.
Auch wenn es Apples Aussage widerspricht, glaube ich trotzdem, dass Apple einen Wohnzimmer-Computer plant. (Apple hat in letzter schon häufig etwas gesagt und genau das Gegenteil getan, siehe iPod mit Video-Funktion.) Die Leute in Cupertino müssten bloss die Computer-Technik eines iMacs, d. h. Prozessor (wobei es nicht ein G5-Prozessor sein muss…), Grafikkarte, Festplatte, SuperDrive, Bluetooth-, WLAN und LAN-Schnittstellen sowie FireWire- und USB-Anschlüsse, in ein 42-Zoll (oder grösser)-Plasma-Display einbauen. Dazu kommt noch ein Blu-ray-Disc-Laufwerk, um HD-Videos abspielen zu können, ein digitaler TV-Tuner, OS X sowie ein verbessertes FrontRow und eine (bessere) Fernbedienung. Schon haben wir den perfekten Wohnzimmer-Computer. Die Zeit wäre eigentlich reif für ein solches Gerät und Apple ist ja bekannt für innovative Ideen.