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Apple geht aufs Ganze
Apple lässt die Muskeln spielen
Die Preissenkung bei den beiden iPod shuffle-Modellen und die gleichzeitige Einführung eines 1 GB iPod nano ist ein eindeutiges Zeichen an die Analysten und die Konkurrenz: Apple geht aufs Ganze!
Die Preisreduktion beim iPod shuffle war eigentlich überfällig. Die shuffles waren im Vergleich zur Konkurrenz eindeutig zu teuer. Migros verkauft z. B. einen MP3-Player mit 512 MB Speicher für CHF 68.-. Natürlich fehlt dem Migros-Produkt die «Ease-of-Use», die das Tandem iPod+iTunes auszeichnet, dennoch muss Apple auch auf die Preisentwicklung bei der Konkurrenz achten. Insbesondere das 512 MB-Modell ist mit CHF 99.- preislich sehr attraktiv, die Konkurrenz wird sich noch wärmer anziehen müssen.
Die Einführung eines 1 GB iPod nano wurde von der Gerüchteküche schon seit längerem vorhergesagt; sie macht ja auch Sinn. Es gibt Konsumenten, die nicht hunderte oder gar tausende von Songs auf ihre iPods laden wollen. Trotzdem möchten sie auf ein Display für eine flexible Auswahl ihrer Musik nicht verzichten. Selbstverständlich kann darüber diskutieren, ob das bei 240 Songs überhaupt nötig ist. Tatsache ist aber, dass Konkurrenzprodukte praktisch ausnahmslos mit Displays gefertigt werden, selbst bei Speicherkapazitäten von 256 MB. Der jüngste Spross der nano-Familie ist der günstigste, vollwertige iPod, den es je gab. Auch das ist ein mehr als deutliches Zeichen an die Konkurrenz. Allerdings finde ich, dass Apple den Preis des 1 GB-nano etwas zu hoch angesetzt hat. Die Differenz zum 2 GB nano beträgt nur gerade CHF 60.-. Wie der kleinste nano im Markt aufgenommen wird, wird sich zeigen.
Es kann gut sein, dass Apple die Veränderung der iPod-Produktlinie ganz bewusst zum jetzigen Zeitpunkt vollzogen hat. Nachdem die Apple-Aktie nach der Macworld San Francisco neue Rekordwerte erreichte, hat sie in den letzten Tagen ohne erkennbaren Grund um gut 20% nachgegeben. Vielleicht will Apple mit diesem Schritt nicht nur die Konkurrenz «einschüchtern», sondern auch den Analysten zu verstehen geben, dass der Höhenflug des iPods noch lange nicht zu Ende ist und die Anleger keinen Grund zur Sorge haben müssen.