Apple auf Dells Spuren

Eine kleine Neuerungen mit grossen Auswirkungen

Die gestrige Ankündigung, dass die beiden MacBook Pro-Modelle mit schnelleren Prozessoren auf den Markt kommen werden als ursprünglich geplant und dass man bei der teuren Variante sogar den Prozessor upgraden kann, stellt eine Novität in der Geschichte Apples dar. Gleichzeitig offenbart sich ein weiterer Vorteil des Wechsels vom PowerPC zu Intel-Prozessoren.

Thomas Zaugg

Eine freudige Überraschung erlebten alle Besteller eines MacBook Pro, Apple wird nämlich die beiden Versionen des neuen Notebooks mit schnelleren Prozessoren (1.83 GHz, bzw. 2.0 GHz) als ursprünglich geplant ausliefern. Dieser Schritt ist auf den ersten Blick erstaunlich, sucht man doch zumindest in der jüngeren Vergangenheit vergeblich nach einem ähnlichen Fall. Auf den zweiten Blick macht dieser Schritt jedoch Sinn. Seit der Ankündigung des MacBook Pro Anfang Januar haben diverse PC-Hersteller ebenfalls Notebooks auf CoreDuo-Basis angekündigt. Die meisten dieser Hersteller verwenden den neuesten Mobil-Prozessor von Intel jedoch nur in Modellen der gehobeneren Preis- und Leistungsklasse. Aus diesem Grund findet sich in kaum einer dieser Konfigurationen die langsamste Variante des Core Duo (1.67 GHz). Die meisten Konkurrenten Apples verwenden die schnelleren Versionen, die mit 1.83, 2.0 und 2.16 GHz takten, verbauen. Das MacBook Pro, das zweifelsohne auch zur gehobeneren Preis- und Leistungsklasse zu zählen ist, hätte also das Schlusslicht in Punkto Performance innerhalb seiner Leistungsklasse gebildet. Dieser Umstand zeigt, dass Apple sich nicht mehr alleine in einem Parallel-Universum befindet, sondern Teil der gewöhnlichen IT-Welt geworden ist. Mag das MacBook Pro noch so stylish sein und mag OS X XP noch so überlegen sein, für viele Kunden spielt die Leistung halt doch eine Rolle. Seit Macs Intel-Prozessoren unter der Hauben haben, ist zum ersten Mal ein 1:1-Performance-Vergleich mit Konkurrenz-Prodeukten möglich. Als Apple-User und -Kunde kann einem diese Entwicklung nur Recht sein.

Die zweite Ankündigung Apples, dass das teuerere der beiden Modelle gegen einen Aufpreis von 300 Dollar mit einem 2.16 GHz-Prozessor bestellt werden kann, stellt ebenfalls eine Neuerung dar. Konnte man schon immer seinen Mac nach persönlichen Bedürfnissen zusammenstellen, ein Prozessor-Upgrade war bis jetzt nie möglich. War man mit der Leistung der von Apple standardmässig verbauten Prozessoren nicht zu frieden, musste man auf die nächste Überarbeitung der jeweiligen Produktlinie warten. In der PC-Welt hingegen bot beispielsweise Dell die Möglichkeit eines CPU-Upgrades schon lange an. Auch hier zeigt sich ein grosser Vorteil des Plattformwechsels, Apple ist nun wesentlich flexibler, was die zur Verfügung stehenden Prozessoren betrifft.

Wir dürfen uns wohl noch auf mehr solcher Überraschungen, wie sie uns Apple mit den Serien-Modellen des MacBook Pro bereitet hat, freuen. Intel sei Dank…

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