Ab CHF 5.– im Monat
👉🏼 Wir benötigen deine Unterstützung! Unterstütze macprime mit einem freiwilligen Gönner-Abo und mache die Zukunft unseres unabhängigen Apple-Mediums aus der Schweiz mit möglich.
Tim Cook: «Apples beste Tage stehen erst noch bevor»
Tim Cook hat sich in der letzten Woche den Fragen des Wall Street Journals gestellt. Der Apple CEO erklärte unter anderem, wieso Apples beste Tage seiner Meinung nach noch bevorstehen werden.
Für Tim Cook sei Apple noch immer das Wachstumsunternehmen schlechthin. Auch wenn sich die Wachstumsraten im Vergleich zu den vergangenen Jahren reduziert haben, sei Apples Wachstum noch längst nicht gestoppt worden. In den vergangenen Jahren stieg Apples Umsatz von 65 Milliarden US-Dollar auf über 170 Milliarden US-Dollar an, was gemäss Cook noch kein Unternehmen vor Apple geschafft hat. Wenn der Umsatz jedes Jahr um 15 Milliarden US-Dollar steigt, dann sei dies dem Apple-CEO zufolge so, als ob jedes Jahr zwei bis drei neue Unternehmen zu den grössten 500 Unternehmen der USA dazustossen würden.
Tim Cook bejubelt Absatzzahlen von Apple
Das vergangene Weihnachtsquartal von Apple hat dem Unternehmen den grössten Umsatz der Geschichte beschert. In keinem Quartal zuvor wurden mehr iPads und iPhones abgesetzt wie im letztjährigen Weihnachtsquartal, wie Tim Cook anmerkte. Nur die Mac-Verkäufe waren in anderen Quartalen schon besser als im ersten Fiskalquartal 2014. Allerdings konnte Apple sehr viele Macs absetzen, obschon der PC-Markt als Ganzes am schrumpfen begriffen ist. Tim Cook zeigte sich gegenüber der Wirtschaftszeitung begeistert von diesen Absatzzahlen.
Das iPhone als Türöffner in den Schwellenländern
Für Apple sei das iPhone der Türöffner für die Schwellenländer, wie Tim Cook gegenüber dem Wall Street Journal bestätigte. Mit dem iPod und dem Mac war das Unternehmen in den Schwellenländern hingegen nie richtig erfolgreich. Dieser Umstand war für Apple eine der Schwierigkeiten, als sich das Unternehmen entschloss, sich verstärkt in den aufstrebenden Ländern zu engagieren.
Mittlerweile wächst Apple in den Schwellenländern — zu welchen China, Russland, Brasilien, Indien, Malaysia, Indonesien, Thailand und die Philippinen gezählt werden — sehr stark. Im Vergleich zum Vorjahr steigerte Apple seinen Umsatz in den Schwellenländern um 30 Prozent.
China als wichtiges Apple Standbein
In den letzten 12 Monaten generierte Apple in China einen Umsatz von rund 30 Milliarden US-Dollar. Tim Cook verwies darauf, dass es wohl kein anderes US-Unternehmen gibt, welches in dieser Region einen ähnlich hohen Umsatz vorweisen kann.
Der Deal mit China Mobile, der im Dezember bekannt gegeben worden ist, war ein weiterer Meilenstein in der Geschichte von Apple. Mit dem Geschäft erhielt das Unternehmen Zugang zu weiteren 700 Millionen potentiellen Kunden. Gemäss Tim Cook hat das Unternehmen mehr als ein Jahr auf diesen Deal hingearbeitet.
Auch nach dem Abschluss des Vertrags mit China Mobile haben erst Zweidrittel der Mobilfunkkunden weltweit direkten Zugriff auf das iPhone. Im Verlaufe dieses Jahres wird Apple laut Cook deshalb über 50 neue Kooperationen mit Mobilfunkprovidern abschliessen.
2014 kommen neue Produkte in neuen Kategorien
Tim Cook bestätigte einmal mehr, dass Apple an neuen Produkten arbeitet, die noch in diesem Jahr auf den Markt kommen sollen. Diese Produkte werden nicht nur in die bestehenden Produkt-Kategorien integriert, sondern es werden mit diesen Produkten für Apple neue Kategorien besetzt. Apple sei noch immer innovativ und man sei bereit, noch mehr als zuvor dafür zu tun, wie Cook kämpferisch anfügte.
Es können noch mehr iPhones verkauft werden
Neben neuen Produkt-Kategorien kann Apple nach Tim Cook auch in den bestehenden Produkt-Kategorien wachsen. Noch immer sei bei den iPhone-Verkäufen die Spitze noch nicht erreicht, wie der Apple-CEO überzeugt ist. Für Apple sei es in Zukunft wichtig, diejenigen Kunden, die im Moment noch kein Smartphone nutzen, von den Vorteilen des iPhones zu überzeugen. Auch deshalb stehen die besten Zeiten Apple noch bevor, wie der CEO überzeugt ist.
Apple kümmert sich entgegen anderslautender Gerüchte um den Marktanteil des iPhones auf dem globalen Smartphone-Markt. In den USA, Kanada und Japan ist das Unternehmen auf dem ersten Platz, wie Tim Cook stolz erwähnte. Auch in Europa und einigen asiatischen Ländern hat das Unternehmen eine starke Marktposition.
Auch wenn Apple immer wieder die Post-PC-Ära ausgerufen hat, sei die Zukunft des Macs gesichert. Es arbeiten viele talentierte Entwickler an der Verbesserung der Mac-Plattform, wie der CEO darlegte. Damit bekräftigt Cook ein Versprechen, das anlässlich des 30 jährigen Bestehens des Macs gemacht worden ist.
Android ist wie die EU
Der Apple CEO ging während des Interviews auch auf die unterschiedliche Konkurrez-Situation auf dem Markt für mobile Betriebssysteme und auf dem Markt für Computer-Betriebssysteme ein.
Für Tim Cook ist Googles mobiles Betriebssystem Android am ehesten mit der Europäischen Union vergleichbar. Bei beiden gäbe es verschiedene Elemente, die unter einem gemeinsamen Dach zusammengefasst seien. So dürften sich viele Kunden nicht im klaren darüber sein, dass auch Amazons Kindle auf Android aufbaut.
Aufgrund der Heterogenität von Android lässt sich Apples Konkurrenz auf dem Markt für mobile Betriebssysteme nicht mit dem Konkurrenzkampf auf dem PC-Markt vergleichen. Im Gegensatz zu Android ist die Windows-Plattform homogen, weil nur Microsoft die Kontrolle über das Betriebssystem hat. Apple hat so auf dem PC-Markt einen grossen Konkurrenten, während auf dem Markt für mobile Betriebssysteme mehrere Konkurrenten Apple entgegenstehen, die allerdings auf einer gemeinsamen Plattform aufbauen.
Googles Motorola-Verkauf überraschte nicht
Für Tim Cook war Googles Verkauf von Motorola Mobility an Lenovo keineswegs eine Überraschung. Vielmehr zeige dieser Schritt, wie schwierig es sei, Hardware, Software und Dienstleistungen aus einer Hand anzubieten. Apple hingegen gelinge dieser Spagat seit Jahrzehnten und dies mache das Unternehmen so speziell, wie Tim Cook gegenüber der Zeitung anfügte.
Apple kaufte für 14 Milliarden US-Dollar eigene Aktien zurück
Nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen hat Apple Aktien um Umfang von 14 Milliarden US-Dollar zurückgekauft. Dies hat das Unternehmen getan, um den sinkenden Aktienkurs zu stützen. Kurz nach Veröffentlichung der Quartalszahlen vom 27. Januar sank der Aktienkurs von Apple um über 5 Prozent.
Carl Icahns versteht Reaktion der Wall Street nicht
Kurz nach der Veröffentlichung des Interviews im Wall Street Journal meldete sich auch der Apple-Investor Carl Icahn zu Wort. In einem Tweet verwies der umtriebige Investor auf Cooks Ankündigung, in diesem Jahr Produkte in mehreren neuen Produkt-Kategorien vorzustellen. Seiner Meinung nach sollte die Wall Street diesen Hinweis als Signal für den Kauf von Apple-Aktien verstehen. Für ihn scheint es unverständlich, wieso die Investoren nicht mehr auf die Firma aus Cupertino setzen.
Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am