Neue Umfrage: Datenschutz und Privatsphäre im Internet

«Datenschutz im Internet» ist ein Thema, das eigentlich so alt ist wieder Internet selbst — trotzdem scheint sich die breite Öffentlichkeit erst seit wenigen Jahren mit diesem Thema auseinander zu setzen. Google findet alles. Facebook kennt alle. Und nun mit der iCloud prescht Apple noch weiter ins Internet vor und möchte alle unsere Computer-Daten. Natürlich ist sind das drei sehr pauschale Sätze, dennoch bleibt ein fader Nachgeschmack: Zwar bietet die iCloud ab Herbst bisher ungekannten Komfort, Facebook erlaubt es uns jederzeit mit allen unseren Bekanntschaften in Kontakt zu bleiben und Google ist überhaupt nicht mehr weg zu denken von der Art und Weise, wie wir das Internet konsumieren … aber mit dem Teilen und Preisgeben von persönlichen Angaben und privaten Daten geben wir ein Stück weit auch die Privatsphäre auf. Ein Thema das immer wieder für Zündstoff sorgt. Das Thema ist dank Apples Vorstellung der iCloud wieder omnipräsent — in unserer neuen Umfrage wollen wir deshalb von euch erfahren, wie ihr zur Thematik «Alles über mich im Internet» steht.

Gerne Erfahren wir auch eure ausführlichere Meinung in den Kommentaren zu diesem Artikel.

In unserer letzten Umfrage wollten wir eure Einstellung gegenüber der Tatsache, dass im Schweizer iTunes-Store (fast) keine Filme mit O-Ton angeboten werden, erfahren. Von den 1608 Umfrage-Teilnehmer sehen 58% (938 Teilnehmer) das fehlende O-Ton-Angebot als absolutes No-Go und kaufen deshalb keine Filme im Schweizer iTunes Store. 22% (353) der Teilnehmer finden es «Schade», freuen sich jedoch über das endlich auch in der Schweiz eingeführte Angebot und kaufen trotz fehlendem O-Ton-Angebot Filme im Schweizer iTunes Store. 11 Prozent (181) ist das Fehlen des O-Ton egal und kaufen Filme im Schweizer iTS. 90 Teilnehmer bzw. 6 Prozent aller Umfrage-Teilnehmer kaufen sich sowieso keine Filme bei iTunes und 46 Teilnehmer bzw. 3 Prozent aller Umfrage-Teilnehmer kaufen allgemein keine Filme. Die kompletten Umfrage-Ergebnisse gibt’s wie immer im Umfrage-Archiv.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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11 Kommentare

Kommentar von schn0rkel

@Spacecowboy: mich hat’s bei Sony auch erwischt. Bin inzwischen auf die Xbox 360 gewechselt, weil ich, eben, dort Prepaid bezahlen kann.

Da sony auch kein Einzelfall ist - letzte Woche war Nintendo dran, heute offenbar Apple mit den iTunes in-App Käufen (!!) - werde ich mich hüten, Dienste wie iCloud zu nutzen. Gerade auch, weil Apple in Sachen Sicherheit (siehe Mobile Me) eine absolut lausige Vergangenheit hat. Wenn man bedenkt, dass die gleichen Leute, die Mobile Me “verbrochen” haben, jetzt iCloud basteln: nein Danke.

Kommentar von onedayking

Mal sehen, ob sich diese Art der Datenspeicherung durchsetzen wird. Interessanterweise würde sich dass ja für Firmen besonders anbieten, diese sträuben sich aber momentan noch. Ich bin kein Sozial- Netzwerke Benutzer und werde meine Daten nicht auslagern, auch wenn ich dadurch viele unbestreitbar existierende Vorteile nicht habe.

Kommentar von schn0rkel

@onedayking: die “sträuben” sich nicht nur, die dürfen auch häufig gar nicht. Es ist z.B. in vielen Kantonen gar nicht erlaubt, schützenswerte Daten (also z.B. Personaldaten) auf Servern in Gebieten abzulegen, welche nicht die gleichen Datenschutzbestimmungen wie die Schweiz haben. Dies ist insbesondere in den USA der Fall, wo Daten von im Ausland wohnhaften Personen explizit vom Datenschutz komplett ausgenommen sind. D.h. der Staat und jeder Mitarbeiter von Apple etc. können ohne weiteres und rechtlich völlig legal auf Daten von Schweizerinnen und Schweizern zugreifen, die auf US Servern liegen.

Daher bevorzuge ich hier auch Google - da diese in der Schweiz ebenfalls Datencenter haben, ist die Speicherung da nicht problematisch.

Profilfoto von bst

Kommentar von bst

@schn0rkel: Gab es bei MobileMe Sicherheitsprobleme? Hatte ich nie bemerkt.

Solche Probleme wie bei Sony sind natürlich ärgerlich. Doch muss man doch schauen, was die Konsequenzen für die Konsumenten war. Ich denke, da sind wir momentan gut geschützt.

Ich hatte mit meiner Kreditkarte für Internetgeschäfte nur einmal ein Problem. Eine Unbekannte wollte da anscheinend morgens ums 3 Uhr einen grossen Betrag abbuchen. Dem Kreditkartenunternehmen war das faul, hat die Transaktion abgebrochen und mich telefonisch kontaktiert. Nach diesem Telefonat wurde meine Karte gesperrt und kostenlos ersetzt.

Meine sensiblen Daten sind vielleicht nicht 100 Prozent sicher im Internet, aber ich kann nicht behaupten, dass dies auch zu Schäden für mich führt.

Auch habe ich keine Bedenken, wenn Apple nun meine Dokumente speichert. Hey, wer soll diese riesige Masse an Informationen überhaupt lesen und verarbeiten? Und wenn schon: werde ich wirklich geschädigt, wenn im Internet persönliche Daten ausgewertet werden?

Bei all diesen Auswertungen geht es doch nur darum, Internetwerbung effektiver zu machen. Nun, ich kann nicht sagen, dass ich mich geschädigt fühle, wenn bei Facebook für ein Aftershave for Men geworben wird statt für Tampons, oder wenn ein Inserat eines lokalen Geschäfts erscheint statt für einer kontinental-amerikanische Airline.

Kommentar von schn0rkel

@bst: sorry, bei Deiner Haltung kann ich nur eines sagen: selber Schuld, wenn die Daten dann mal weg sind. Und bitte dann nicht beschweren. Wer mit einer derartigen Nonchalance mit seinen Privatdaten um sich wirft, hat’s nicht besser verdient.

Noch bezüglich “dem Kunden ist ja nichts passiert”: jemand hatte dennoch den Schaden. Je mehr Schäden solcher Art die Kreditkartenfirma übernehmen muss, desto höher werden insgesamt die Gebühren für alle Kunden - oder meinst Du allen ernstes, dass die KK Herausgeber sowas aus der eigenen Tasche bezahlen?

Mobile Me war / ist von Grund auf komplett unsicher. Die Daten liegen unverschlüsselt auf dem Server rum, die Passwörter sind nur rudimentär durch HASH-Tags “gesichert”, sogar die Übertragung der Daten von Dir zum Server und zurück erfolgt komplett unverschlüsselt. Da kannst Du das Zeugs auch gleich ausdrucken und per Flugblatt verteilen.

Profilfoto von bst

Kommentar von bst

Ich sehe keine Schuld, die ich durch meine Haltung zu tragen hätte. Im Gegenteil: die fehlende Hysterie beruhigt und ich kann Internetdienste nutzen, ohne in hausgemachte Panik zu geraten.

“Dem Kunden ist ja nichts passiert” (das Zitat stammt übrigens nicht von mir): Natürlich kann durch eine solche Panne Schaden entstehen. Es ist auch klar, dass was die Kreditkarteninstitute übernehmen, sie auf die Kunden abwälzen. Mit den Gebühren bezahle ich also auch für meine Versicherung. Mich stören teilweise die Konsequenzen, die aus einer Panne gezogen werden. Das Sony-Leck führt nun dazu, dass wir alle solche Dienste vermeiden sollen. Das ist Schwachsinn. Denn geschädigt ist Sony und ev. die Kreditkarteninstitute. Die Konsequenzen müssen diese Parteien also für sich ziehen.

Deine Behauptungen zu MobileMe kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Me.com ist SSL-verschlüsselt. Passwörter im Hashtag konnte ich keines entdecken. Wenn das System so unsicher ist, warum wurden denn die Lecks bisher nicht missbraucht?

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