«MA USB» ermöglicht bald drahtloses USB
Das «USB Implementers Forum», kurz USB-IF, arbeitet seit kurzem an den Spezifikationen für einen neuen USB-Standard. Das Ziel der Entwickler ist die Etablierung des «MA USB»-Standards, mit welchem es möglich ist, Daten über das USB-Protokoll zu verbreiten, ohne dass eine physische Verbindungen zwischen den verschiedenen Geräten notwendig ist.
Unter anderem sollen dazu die WiFi-Frequenzbänder im Bereich von 2.4 und 5 GHz genutzt werden. Gleichzeitig sollen auch die Frequenzbänder im Bereich von 60 GHz genutzt werden. Dieses Frequenzband wollte bereits die «Wi-Fi Alliance» mit dem «WiGig»-Standard entwickeln. Um der Technologie zum Durchbruch zu verhelfen, hat die «Wi-Fi Alliance» einen Teil der Spezifikationen dem USB-IF zur Verfügung gestellt.
Durch den neuen Standard sollen die Daten mit einer Geschwindigkeit von mehreren Gigabits pro Sekunde übertragen werden, wie die Ingenieure mitteilten. Mit dem WiGig-Standard soll es beispielsweise möglich sein, Daten mit 7 Gigabits pro Sekunde zu übertragen. Das höhere Frequenzband erlaubt dabei eine höhere Transferrate. Ob in der Realität solche Transferraten erreicht werden können, muss sich allerdings erst noch zeigen.
Das USB-IF will für den neuen Standard einen möglichst grossen Teil der bestehenden Technologien weiter nutzen. «MA USB» soll dabei mit USB 2.0, USB 3.0 und USB 3.1 kompatibel sein. Auch bei den drahtlosen Netzwerken setzt man wie erwähnt auf bestehende Frequenzbänder. Dies könnte insbesondere für die schnelle Verbreitung der Geräte von Vorteil sein.
Der Standardisierungs-Prozess wird gemäss den Verantwortlichen rund ein Jahr in Anspruch nehmen. Ein weiteres Jahr wird dem Zeitplan zufolge verstreichen, bis die ersten Geräte mit dem neuen Standard auf den Markt kommen könnten. Möglicherweise werden einzelne Hersteller bereits vor der offiziellen Verabschiedung des Standards erste Geräte mit dem neuen Standard auf den Markt bringen.
In den letzten Jahren gab es bereits mehrere Anläufe, um einen drahtlosen USB-Standard lancieren zu können. Gemäss Mitgliedern des USB-IF scheiterten diese Anstrengungen, weil dabei lediglich WiFi-Frequenzbänder im Bereich zwischen 3.1 und 10.6 GHz genutzt werden konnten. Der neue Standard soll eine breitere Auswahl an Frequenzbändern unterstützen, womit die Implementierung einfacher werden dürfte.
Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am
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