Greenpeace: Apple setzt Umwelt-Ziele am konsequentesten um

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat am Mittwoch einen Bericht (PDF) veröffentlicht, in welchem die Umweltschutz-Anstrengungen der IT-Konzerne im Fokus steht. Während Apple vor einigen Jahren schlechte Noten im Bereich des Umweltschutzes erhielt, nimmt das Unternehmen nun die Vorreiterrolle beim Umweltschutz ein.

Apple hat in den Kategorie «Energy Transparency», «Renewable Energy Commitment & Siting Policy» und «Renewable Energy Deployment & Advocacy» von den Testern jeweils die Spitzenbewertung A erhalten. Greenpeace lobt im Bericht insbesondere die Anstrengungen, die Apple seit dem letzten grossen Umwelt-Bericht von Greenpeace unternommen hat. Gemäss Greenpeace hat Apple das Ziel, 100 Prozent des eigenen Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen zu beziehen, am innovativsten und konsequentesten umgesetzt.

Apple beschafft den Strom auf transparente Weise

In der Kategorie «Energy Transparency» bewerteten die Umweltexperten die Auskünfte der IT-Konzerne im Bezug auf die Herkunft der genutzten Elektrizität. Noch vor einigen Jahren hielten die IT-Konzerne die Angaben zur Herkunft des Stroms unter Verschluss. Neben Apple haben auch noch weitere IT-Konzerne Anstrengungen unternommen, um die Herkunft des verwendeten Stroms offenlegen zu können.

Zur transparenten Beschaffungspolitik von Apple gehören auch die Investitionen in die eigenen Kraftwerke. So stehen auf dem Gelände des Datencenters in Maiden zwei Solarkraftwerke sowie ein Brennstoffzellen-Kraftwerk. Theoretisch ist Apple mit dieser Anlage auch in der Lage, grünen Strom ins lokale Stromnetz einzuspeisen.

Mehrere Unternehmen verpflichten sich zur ausschliesslichen Nutzung von erneuerbaren Energien

In der Kategorie «Renewable Energy Commitment & Siting Policy» zeichnet Greenpeace Unternehmen aus, die sich gegenüber der Umweltschutzorganisation verpflichtet haben, auf mittelbare Frist 100 Prozent ihres Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. Facebook unterstützte als erstes Unternehmen eine entsprechende Initiative. Später stiessen auch Apple, Google und weitere Unternehmen dazu.

Bei Apple besonders hervorgehoben wurde der Umstand, dass das Unternehmen die erneuerbaren Energien wenn immer möglich aus lokalen Quellen bezieht. Damit treten die positiven Effekte dort ein, wo der Strom genutzt wird.

IT-Konzerne sollen das Energie-Angebot der Versorger beeinflussen

Unter dem Prüfpunkt «Renewable Energy Deployment & Advocacy» bewerteten die Umwelt-Experten von Greenpeace unter anderem die Einflussnahme der IT-Konzerne auf die lokalen Energieversorger. Mit ihrer hohen Energienachfrage sind die IT-Konzerne in der Lage, die Versorger zur Lieferung von grüner Energie zu drängen.
Greenpeace lobt in diesem Zusammenhang insbesondere Apple, Facebook und Google, die im US-Bundesstaat North Carolina den lokalen Versorger Duke Energy zu einem nachhaltigeren Energie-Angebot gedrängt haben.

Für das Datencenter in Reno setzt Apple auf die Nutzung von Geothermie. Diese Form der Energiegewinnung wird von Greenpeace im Bericht ausdrücklich gelobt.

Apple könnte noch energieeffizienter werden

In der Kategorie «Energy Efficiency and Mitigation Strategy» erhielt Apple lediglich die Note B. In dieser Kategorie prüften die Experten den Einsatz von energieeffizienten Kühlgeräten sowie von sparsamen Servern. In dieser Kategorie wurde insbesondere die mangelnde Transparenz von Apple kritisiert. Greenpeace konnte sich gemäss eigenen Angaben kein genaues Bild über die Anstrengungen im Bereich der Energieeffizienz machen.

Nicht nur Apples Datencenter werden «grüner»

Apple hat in den vergangenen Jahren grosse Anstrengungen unternommen, um den Stromverbrauch zu senken. Zeitgleich investiert Apple auch massiv in die Energieeffizienz.
Apple legt beispielsweise beim Bau des neuen Campus 2 in Cupertino ein besonderes Augenmerk auf die energieeffiziente Gestaltung der Gebäude. Während 70 Prozent des Jahres soll die Klimaanlage des neuen Gebäudes ausgeschaltet bleiben können. Die gesamte Anlage wird zudem mit LEDs beleuchtet.

Ergebnisse der Greenpeace-Studie zum Umweltengagement der IT-Konzerne

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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